Noch en Gedicht...

Das Känguru

 

Am Spielfeldrand sitzt Känguru, den Beutel offen und nicht zu,

ein Stürmer schießt und trifft, oh je, in seinen Beutel, das tut weh.

In Zukunft hält’s den Beutel zu, das Känguru.

 

Das Fass

 

Das Fass ist aus Holz, darauf sind wir stolz,

denn wär's aus Eisen, müsst's Dose heißen!

 

Papa, warum bist Du nicht Boss?

 

Was der Mensch fühlt und was er denkt,

wird von oben her gelenkt.

Politiker und Wirtschaftsbosse,

alle sind nur eine Glosse,

seit Jahren nur der Hüllen leer,

heute geht da Garnichts mehr.

Weil nichts mehr geht das Geld regiert, 

der Penis auch nicht erigiert,

Impotenz im Körperlichen,

lässt geistige Größe auch vermissen.

So muss doch jeder Boss sich fragen,

wie kann ich länger es ertragen,

als Worthülse herum zu laufen?

Du lieber Boss, jetzt hör mal zu,

nicht weil ich klüger bin als Du,

Persönlichkeit kann man nicht kaufen.

Du solltest in den Spiegel schau'n, 

Dich fragen, kann ich dem vertrau'n,

diesem Gesicht, das ich da sehe,

und wenn ich einmal von Erden gehe,

wird gefragt von der Geschicht,

konnt ich oder wollt ich nicht?

Ehre, Moral und auch Kultur,

Phrasen sind das heute nur,

weil in dieser unserer Welt,

nur noch schnöder Mammon zählt.

Doch ich werde nicht verzagen,

immer wieder nach zu fragen,

was ist wichtiger auf der Welt,

als immer nur das schnelle Geld?

Ich werd' nicht aufhör'n nachzufragen,

wie Boss kannst Du's ertragen,

dass uns unsere Kinder fragen:

Lieber Vati, gib doch zu,

die Großen können mehr als du,

die haben Kohle ohne Ende,

Du aber hast nur schwielige Hände.


Soll ich dann sagen, liebes Kind,

recht hast du, ich bin ein Rind,

dass ich den Mut habe besessen,

meine Freunde nicht zu vergessen,

statt auf die Schnelle Geld zu machen,

gefreut mich an deinem Kinderlachen,

hab gegen andere nicht intrigiert,

die Macht mich nie hat interessiert,

die Hoffnung hab' nie aufgegeben,

von meiner Hände Arbeit doch zu leben.

Nein werd' ich sagen, liebe Kinder,

die Großen sind die dümmsten Rinder,

die auf Macht und Geld versessen,

und über allem dann vergessen,

die Pflichten, die ein Großer hat,

hier in diesem unserm Staat.

Erbarmungslos auf dem Weg nach oben,

 manch Kleinen in ein Loch geschoben,

doch dann sticht ihn plötzlich eine Laus,

und dann ist es für immer aus.

Gefallen aus dem Olymp der Götter,

findet er dann nur noch Spötter,

und alle, die mit stiegen auf,

schlagen dann nur auf ihn drauf.

So zeigt ihm dann der Spiegel nur,

eine traurige Figur,

die einst doch wirklich hat gedacht,

im Leben zählt nur Geld und Macht.

Ich kann noch in den Spiegel schau'n, l

ass meine Seele für Geld nicht klau'n,

Macht und Reichtum besitz' ich nicht,

dafür ein ehrliches Gesicht!

 

Copyright Erik A.C. Bogorinski - 29-03-2000